Die Kleine Prinzessin Statue

Das Original der Statue “Kleine Prinzessin” (Kiskirálylány) , die auf dem Geländer der Donaupromenade in Budapest sitzt, wurde 1972 von dem Bildhauer László Marton (mit dem Munkácsy- und Kossuth-Preis ausgezeichnet), in Form einer 50 cm großen Kleinplastik angefertigt.
Die aus erster Ehe stammende, älteste Tochter des Künstlers (‚Évike‘) inspirierte ihn dazu. Oft spielte sie in Tabán Park, oder auch zu Hause im Kostüm einer Prinzessin, mit der vom Vater angefertigten Krone aus Zeitungspapier auf dem Kopf und einem Bademantel, der als Robe diente. Dieses Bild veranlaßte den Vater, den Künstler zur Schaffung der kleinen Statuette.

Im Atelier von László Marton,
während der Schaffung der Statue
der Kleinen Prinzessin, 1989

Marton László beschreibt es so:
“Die aus erster Ehe geborene Évi, die mit 5 Jahren im Prinzessinnenkostüm auf dem Tabáner Kinderspielplatz spielte. Als ich das sah, hatte ich sofort das Thema. Mit dem Titel “Kleine Prinzessin” modellierte ich sie. An einem eleganten Platz, an der Donaupromenade bekam sie einen Platz. Sie wurde zu einem Symbol der Stadt Budapest.”
(Auszug aus dem autobiografischen Buch “Marton László: Életutam” – László Marton: “Mein Lebensweg”)

“Nach meiner eigenen Tochter habe ich sie modelliert – erzählt László Marton in seinem Atelier (2007) – , sie war vielleicht etwa 6 Jahre alt und spielte als Prinzessin verkleidet im Garten. Die Schultern von einem Bademantel bedeckt und mit einer auf den Kopf gesetzten Krone. Mir gelang es, diesen Moment einzufangen und sofort spürte ich, dass es ein gut gelungenes Werk war. Jahre später bestellte die Hauptstadt eine Statue von mir. Sofort dachte ich an die Kleine Prinzessin und zum Glück gelang es uns, diesen Platz für sie zu finden, wo sich die Statue wohl fühlt.”

Évike Portrait, 1972
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer

Die größere Ausführung der Statue kam 1990 an die Donaupromenade und deren Zweitausführung nach Tapolca, der Geburtsstadt des Künstlers. Eine Kopie dieser Statue steht auch in Japan – eine Spende des Künstlers – , vor dem Konzertsaal des kulturellen Zentrums des Tokyo Metropolitan Art Space.

 

Die Platzierung der größeren Statue auf diese Weise, galt zu jener Zeit hier in Ungarn sowohl bahnbrechend als auch einzigartig. Seitdem wurde die Hauptstadt im Laufe der Jahren mit den sogenannten “Genre-Skulpturen” überschwemmt,  aber damals, während des Regimewechsels in Ungarn, war die Aufstellung dieser Statue hier in Budapest  – bzw. ihre Platzierung hier auf dem Geländer der Budapester Donaupromenade – , eine sehr einzigartige, kühne und neue, formbrechende Idee des Künstlers.

Seitdem ist die bezaubernde “Kleine Prinzessin Statue” zu einem Liebling der Einheimischen und Touristen und zu einem der Symbole von Budapest geworden. Diese Popularität und Sympathie ist auch ein Zeichen für den Erfolg der Skulptur und das künstlerische Talent des Schöpfers.

Die Kleine Prinzessin Bronzeskulptur, Detail
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1990 (1972)

Die Kleine Prinzessin, 50 cm Originalstatuette 1972.
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer