Der Schöpfer

LÁSZLÓ MARTON, ungarischer Skulpteur (geboren 5. November 1925. in Tapolca –  gestorben 5. October 2008. in Budapest).

László Marton, ein mit dem Mihály-Munkácsy-Preis, dem Kossuth-Preis und dem Verdienstorden der ungarischen Republik ausgezeichneter herausragender KÜNSTLER.
In Ungarn befinden sich 150 Werke von ihm auf öffentlichen Plätzen, davon allein in Budapest mehr als vierzig. László Marton war einer der bedeutendsten Schöpfer der ungarischen Skulptur des 20. Jahrhunderts.

Lebenslauf

Sein skulpturales Talent zeigte sich bereits in seiner frühen Jugend, – über dem 15-jährigen Bildhauer Wunderkind schrieb begeistert die zeitgenössische Presse -, obwohl es in seiner Umgebung keine Künstler gab. Auf den Rat von Béni Ferenczy und Elemér Fülöp hin studierte er in Pest mit einem Stipendium des Komitats Zala, schon in 1940-1946 setzte er seine Studien an der Ungarischen Kunstgewerbeschule fort, und von 1946 bis 1952 bildete er sich an der Ungarischen Akademie der Schönen Künste im Fach Skulptur aus auch. Seine Meister waren Pál Pátzay und Béni Ferenczy. Neben den beiden Bildhauern erkannte er auch Bernáth Aurála und István Szőnyi als seine Meister an.

Seit seiner frühen Jugend lebte er nur noch für die Bildhauerei. Er war ein äußerst produktiver und viel beschäftigter Schöpfer, der sowohl im Inland als auch international anerkannt wurde. Nach seinem Tod wurde er in der St.-Stephans-Basilika in Budapest verabschiedet und zur ewigen Ruhe in Szigliget beigesetzt. Eine Büste zu seinem Gedenken wurde in 2011 auf dem Deák-Platz in Hévíz eingeweiht und auch die Galerie der Stadt nach László Marton benannt.

Seine Arbeit

Seine erste bekannte Statue “Der Schäferjunge” (Pásztorfiú) fertigte er im Alter von 17 Jahren an. (Heute ist diese Statue in Tapolca zu sehen.)
Seine Kreationen sind seit jeher mit der Tradition der figurativen Skulptur verbunden. Seine frühen Arbeiten sind kraftvolle, dicke, mit prallem Leben gefüllte Figuren, die Späteren dagegen neigen eher zum Stil der Statuette, welcher weicher, emfindsamer ist und ausdrucksstarke Formen zeigt. Musterbeispiele dafür sind die “Großer Kummer”- Statue aus dem Jahr 1977(Veszprém), die Statue “Attila József” von 1980 (Budapest), und die berühmte “Kleine Prinzessin” (1990), deren Originalstatuette 1972 nach seiner ältesten Tochter ‘Évike’ entstand.
Einige seiner Rekonstruktionsarbeiten seien hier hervorzuheben, die von künstlerischer Demut und Wertschätzung gegenüber der Kunst Anderer sprechen. Als Beispiel dafür sei die Rekonstruktion -der in dem II.Weltkrieg voll vernichtete- monumentale Pferdestatue General Görgey von György Vastagh Jr., in der Budaer Burg zu nennen. (Dieses monumentale und faszinierende Werk wurde von Marton im Alter von 73 Jahren geschaffen.)

Viele bekannte ungarische Persönlichkeiten wurden gestaltet, und diese öffentlichen Skulpturen sind in der ganzen Stadt und im Land bekannt und beliebt. Seine wohl bekannteste Statue ist die Kleine Prinzessin”, die nicht nur an der Donaupromenade in Budapest, sondern auch in Tokio als Geschenk des Künstlers, und in Tapolca, in der Geburtsstadt des Künstlers, mit ihrer Papierkrone sitzt.
Seine Werke befinden sich in der National-Galerie, viel mehr in ungarischen öffentlichen Sammlungen sowie im Ausland unter anderem in den Sammlungen des Prinzen von Wales und des Kaisers von Japan. Aber auch in vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt verfestigten sie Ungarns Ruf.

 

László Marton
Kossuth-Preisträger Bildhauer

Ars Poetika:

„Kunst kann nicht über einen Punkt hinaus analysiert werden, weil wir uns so verhalten, als würden wir einen Schmetterling in die Hand nehmen, um ihn aus der Nähe zu untersuchen, während die Schönheit des Schmetterlings zwischen unseren Fingern verstreut. Kunst kann erklärt werden, aber es ist unmöglich zu erklären. Wie Goethe auch sagt, “Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen”.

“Ein gutes künstlerisches Produkt spricht für sich. Es hat eine Ausstrahlung, ist fesselnd und es ist schwer, sich davon zu lösen. All dies wissend, arbeite ich in der Hoffnung, dass es mir gelingt, einige meiner guten Arbeiten der Nachwelt zu hinterlassen. Ich bin sicher, dass die Zeit nur das rettet, was die Kraft der Anziehung hat. Solche Arbeiten, die abstoßend sind, werden verloren gehen.”
– schrieb László Marton in seiner Ars Poetika.

Skulpturen des Künstlers in Budapest (Auswahl)

'An der Donau' - Statue des Dichters Attila József,
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1980
Budapest V. Bezirk, Kossuth Lajos Platz

Die Kleine Prinzessin Bronzeskulptur an der Budapester Donaupromenade (Unesco Welterbe) Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1990 (1972)
Budapest, V. Vigadó Platz,

Franz Liszt (Komponist)
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1985
Budapest, Liszt Ferenc Platz

Mozart Statue, (Kalkstein)
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1963
Ungarische Staatsoper

György Szondy Statue,
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1955
Budapest, VI. Bezirk, Kodály Körönd

Bocskai-Relief
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1953
Budapest, Heldenplatz, Millennium Denkmal

Artúr Görgey General Rekonstruktion der Statue von György Vastagh Junior, - Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 1998
Budapest, Budaer Burg, Fehérvári Rondella

Cantata Profana Brunnen - Die neun Wunderhirsche (Detail), zum Gedenken an Béla Bartók,
Skulptur von Bildhauers László Marton, 2001
Budapest XII. Bezirk, Királyhágó Platz

Mihály Babits (Dichter)
Skulptur von László Marton, Kossuth-Preisträger Bildhauer, 2008
Budapest I. Bezirk, Vérmező